Bericht über Bahnlärm der Bürgerinitiative “BIN gegen Bahnlärm e.V.”

Die Themen Bahnlärm und Lärmschutz stehen auf der Tagesordnung jeder Jahreshauptversammlung des Bürgervereins.

In diesem Zusammenhang möchten wir den Halbjahresbericht des BIN gegen Bahnlärm e.V. zur Kenntnisnahme veröffentlichen, einer Bürgerinitiative gegen den zunehmenden Bahnlärm im Rheintal:

Verehrte Mitstreitende gegen den Bahnlärm,

wie immer möchte ich Ihnen zur Jahresmitte einen kurzen Bericht über den Stand unserer Bemühungen gegen den Bahnlärm geben. Politik und Medien sind in der gegenwärtigen Krise mit COVID und dem Krieg in der Ukraine verständlicherweise voll mit den Auswirkungen auf unser aller Leben beschäftigt. Dennoch ist nicht hinnehmbar, was wir täglich und vor allem nächtlich vor unserer Haustür erleiden müssen: den Lärm der Güterzüge. Ja, es ist richtig, manche Güterzüge sind leiser geworden, man hört, was die Umrüstung auf leisere Bremsen bewirkt. Aber: Jeder einzelne Güterwagen mit einer Flachstelle oder einem Polygon – einem unrunden Rad – macht den Effekt der Umrüstung eines ganzen Zuges zunichte; man wacht von dem einen Wagen auf.

Es gibt Technologien, diese Lärmquellen Rad genau im laufenden Betrieb zu identifizieren und den Wagenhaltern zu übermitteln, welcher Wagen eine besondere Lärmquelle hat. Leider sind die 15 offiziellen Monitoring Stationen des EBA (Eisenbahn Bundes Amt) schon von der Ausschreibung her nicht mit dieser Technik ausgerüstet. Die wenigen privaten Monitoring Stationen, welche diese Technik verwenden, werden bisher nur von den privaten Wagenhaltern genutzt, nicht aber von der DB Cargo, die ja ein Drittel der in Deutschland laufenden Güterwagen besitzt. Flachstellen und unrunde Räder sind nicht nur vermeidbare Lärmquellen, sondern beschädigen erheblich die Radlager der Güterwagen. Private Wagenhalter haben diese Schädigungen erkannt und nutzen die Ergebnisse der radgenauen Identifizierung zur rechtzeitigen Instandsetzung der betroffenen Räder. Warum nicht auch die DB Cargo? Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.

Wie Sie wissen, ist das Lärmschutzgesetz von 2017 seit Dezember 2020 in Kraft, d.h. es dürfen eigentlich keine „lauten Güterzüge“ mehr in Deutschland verkehren. Leider werden Verstöße gegen das Gesetz aber durch ein Schreiben des Bundesverkehrsministeriums vom 23.11.2020 (letzte Legislaturperiode) für die Fahrplanperiode 2020/21 ausgesetzt. Ob diese Aussetzung immer noch Bestand hat, wird zur Zeit eruiert. Die Häufigkeit der lauten Güterwagen mit Flachstellen in einem sonst leisen Güterzug lässt zumindest vermuten, dass Verstöße gegen das Gesetz nicht konsequent geahndet werden.

Der Beirat Leiseres Mittelrheintal hat in seiner letzten Sitzung zumindest angedeutet, dass nun nach der Priorität Bingen bis Koblenz auch der Bereich von Koblenz bis Bonn in den Fokus genommen werden soll. Wir werden nicht nachlassen, damit wir diesmal nicht wieder zurückgestellt werden. Denn: Im Bereich Bonn- Koblenz verkehren täglich rund 70 Güterzüge (Kohle und Stahl) mehr, als zwischen Koblenz und Bingen, die in Koblenz das Rheintal in das Moseltal Richtung Luxemburg verlassen. Wir müssen hier weiterhin viel Überzeugungsarbeit leisten.

Ein besonders langfristiges Thema ist die Machbarkeitsstudie für eine rechtsrheinische Alternativtrasse, die nun noch in diesem Herbst veröffentlicht werden soll. Leider waren wir trotz ständiger Bemühungen an der Erarbeitung der Studie nicht beteiligt.

Alle diese Themen werden vornehmlich auf Bundesebene bearbeitet und verantwortet. Ich war daher wieder im Bundestag, um die interfraktionelle Parlamentsgruppe Bahnlärm auch in dieser Legislaturperiode wieder zu aktivieren und freue mich, dass sich die PG Bahnlärm am 20.06.22 erneut konstituiert hat.

NRW ist das Land mit dem dichtesten Bahnnetz und wichtige Europäische Güterverkehrskorridore gehen quer durchs Land. Trotz unserer Bemühungen wird das Thema Bahnlärm im neuen Koalitionsvertrag NRW noch nicht einmal erwähnt! Auch hier bleibt noch viel Überzeugungsarbeit im Landtag NRW zu leisten.

Wie Sie wissen, bin ich auch Mitglied im erweiterten Vorstand der BVS – Bundesvereinigung gegen den Schienenlärm e.V. – und werde meine Kontakte auch im neuen Vorstand zu aller Nutzen einbringen.

Zuletzt: Alle diese Arbeit erfordert neben Zeit auch Geld – wir werden die steuerlich absetzbaren Unterstützerbeiträge im Oktober 2022 einziehen. Ich bitte Sie dringend, uns Änderungen Ihrer Kontonummern rechtzeitig mitzuteilen, denn eine Rücklastschrift wird uns mit 35€ belastet. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen verständlichen Überblick über unsere Aktivitäten geben und bitte Sie: Bleiben Sie uns gewogen und unterstützen Sie uns auch weiterhin in unserer gemeinsamen Arbeit gegen den Bahnlärm.

Mit besten Grüßen und Wünschen für eine leisere Güterbahn, Gerd Kirchhoff.

Zur Website von BIN gegen Bahnlärm


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