Geislar – ein liebenswertes Dorf am Rande Bonns
Der Ort
Der beschauliche Ortsteil Geislar befindet sich im Norden Beuels, dem einzigen Bonner Stadtbezirk auf der rechtsrheinischen Seite. Oberhalb von Geislar fließt die Sieg, die hier die Grenze zu Troisdorf bildet.



Vorstellung
Geislar – ein liebens- und lebenswertes Dorf am Rand einer internationalen Großstadt
Geislar ist eine in sich abgeschlossene Siedlung und Ortsteil des Bonner Stadtbezirks Beuel, eingegrenzt vom Rhein im Westen und der Sieg im Norden. Der Ort gilt als einer der ältesten Siedlungen im Bonner Raum. Spuren frühester Besiedlung wurden auf der hochwassersicheren Niederterrasse gefunden.
Die Römer errichteten unter Drusus um das Jahr 11 v. Chr. Lager auch auf der rechten Rheinseite, die unter anderem vor Übergriffen der germanischen Bevölkerung schützen sollten. Noch heute sind entsprechende Grundmauern auf Luftbildaufnahmen südlich der heutigen Hammstraße auszumachen. …
Vorstellung
Geislar – ein liebens- und lebenswertes Dorf am Rand einer internationalen Großstadt
Geislar ist eine in sich abgeschlossene Siedlung und Ortsteil des Bonner Stadtbezirks Beuel, eingegrenzt vom Rhein im Westen und der Sieg im Norden. Der Ort gilt als einer der ältesten Siedlungen im Bonner Raum. Spuren frühester Besiedlung wurden auf der hochwassersicheren Niederterrasse gefunden.
Die Römer errichteten unter Drusus um das Jahr 11 v. Chr. Lager auch auf der rechten Rheinseite, die unter anderem vor Übergriffen der germanischen Bevölkerung schützen sollten. Noch heute sind entsprechende Grundmauern auf Luftbildaufnahmen südlich der heutigen Hammstraße auszumachen.
Urkundliche Erwähnungen von Geislar reichen bis ins Jahr 873 zurück, die dem St. Cassiusstift (Münster) zu Bonn bereits Grundeigentum in der Ortslage zusprechen.
Als Bestandteil des Pfarrsprengels unter der Hoheit des Vilicher Stiftes ist Geislar seit dem Mittelalter landwirtschaftlich geprägt. Bestimmend für die Entwicklung des Ortes waren die fünf großen Höfe der geistigen Herren der Region, angereichert von einigen Handwerkern und selbstverständlich den üblichen Gastwirten.
Die Gutshöfe trugen über Jahrhunderte zur Blüte und relativem Wohlstand bei, ein Umstand, der Geislar seinerzeit zu einem der einwohnerstärksten Orte wachsen ließ. Im Jahre 1670 zählte der Ort 36 Häuser mit ca. 400 Einwohnern. Noch 1815 lag Geislar mit 522 Einwohnern vor Beuel und vor Combahn. Dank zweier Neubaugebiete ist Geislar heute auf rund 2.400 Einwohner angewachsen.
Dennoch ist die liebenswerte dörfliche Struktur mit den felder- und wiesenumstandenen Siedlungskernen erhalten geblieben. Die vielen Besucher des nahe gelegenen Erholungsgebietes „Untere Sieg“ belegen die Attraktivität des naturnahen Umfeldes von Geislar. Dieses Stückchen erhaltene Idylle mit kurzen Verkehrswegen nach Beuel und Bonn schätzen die Menschen im Dorf.
Die aktive Arbeit von sieben Vereinen
- TV Geislar 1925 e.V. mit seinen Abteilungen Handball, Tischtennis, Tennis, Turnen, Tanzen, Wandern, Selbstverteidigung
- Damenkomitee Frohsinn Geislar – Karneval
- Männerreih
- Junggesellenverein – Mai-Fest / Seniorenbetreuung
- FC Eintracht Geislar – Fußball
- Männer-Gesang-Verein 1861 Geislar – Musik
- Bürgerverein – Vertretung der Ortsbelange
hat gewiss erheblich dazu beigetragen, eine gelungene Verbindung zwischen Alteingesessenen und Neubürgern wachsen zu lassen. Das vielfältige Angebot, den Gemeinsinn zu pflegen, ist fester Bestandteil des Dorflebens. Insbesondere im sportlichen Bereich hat sich Geislar mit der „Sportwoche“ und dem Volkslauf „Rund um Geislar“ regional einen Namen gemacht. Segensreich und ergänzend zugleich ist die Anwesenheit eines Zuges der Freiwilligen Feuerwehr im Ort.
Stolz sind die Geislarer auf ihre Kirche St. Joseph. Der Bau der 1901 vollendeten Kapelle – die 1930 zur heutigen Pfarrkirche erweitert wurde – ist ein Werk des gesamten Dorfes. Erbaut und finanziert ohne auswärtige Unterstützung, steht sie u.a. für ein langes und letztendlich erfolgreiches Bestreben nach mehr Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Vilich.
Heute sind die historischen Verwerfungen überwunden und so wirken Geislar, Vilich und Vilich-Müldorf längst im gemeinsamen Pfarrverband zusammen. Sicher sind noch nicht alle Wünsche der Bürgerschaft erfüllt, aber Geislar hat viel zu bieten. Das Wohnen und Leben am Rande der internationalen Großstadt Bonn ist immer noch ein Geheimtipp und so freuen sich die Geislarer auf alle die Menschen, die sich für dieses Dorf interessieren.
Verfasser: Elisabeth und Udo Schott
Historie
Geislar, der nördlichste Ortsteil auf Bonns rechter Rheinseite, gilt derzeit als einer der wachstums-stärksten Wohnquartiere der Bundesstadt. Damit hatte es sich allerdings jahrzehntelang Zeit gelassen. Noch vor gut dreißig Jahren, zum Zeitpunkt der Eingemeindung Beuels nach Bonn 1969, lag der Ort einsam-verträumt in der vom Verkehr unberührten Siegniederung.
Mit 1.330 Einwohnern hatte es seinen ländlich-bäuerlichen Charakter seit Kriegsende trotz der nahen Hauptstadt kaum verändert. Erst mit der Erschließung durch Nord- und Siegbrücke, durch Autobahn und Kreisstraße L 16 setzte eine rapide Bauentwicklung ein, so dass der Ort heute bereits rund 2.900 Einwohner zählt.
Historie
Geislar, der nördlichste Ortsteil auf Bonns rechter Rheinseite, gilt derzeit als einer der wachstums-stärksten Wohnquartiere der Bundesstadt. Damit hatte es sich allerdings jahrzehntelang Zeit gelassen. Noch vor gut dreißig Jahren, zum Zeitpunkt der Eingemeindung Beuels nach Bonn 1969, lag der Ort einsam-verträumt in der vom Verkehr unberührten Siegniederung.
Mit 1.330 Einwohnern hatte es seinen ländlich-bäuerlichen Charakter seit Kriegsende trotz der nahen Hauptstadt kaum verändert. Erst mit der Erschließung durch Nord- und Siegbrücke, durch Autobahn und Kreisstraße L 16 setzte eine rapide Bauentwicklung ein, so dass der Ort heute bereits rund 2.900 Einwohner zählt.
Die in Angriff genommenen Neubaugebiete Schnufertsberg und Geislar-West II werden Geislar weiter anwachsen lassen. Dies dürfte dann auch die notwendigen Voraussetzungen für eine befriedigende Infrastruktur innerhalb des Ortes schaffen, soweit solche – beispielsweise in der Nahversorgung – derzeit noch fehlen.
Erste Siedlung ist keltischen Ursprungs
Die heute so beliebte naturnahe Lage des Ortes zwischen der Vilicher Bachlandschaft und der Siegaue, rings von Feldfluren umgeben, erinnert noch deutlich an die Landwirtschaft, die den Charakter des Dorfes bis zum 2. Weltkrieg geprägt hat. Diese naturräumlichen Gegebenheiten – schwere Lehmböden in der Niederung, leichte Sandböden auf der hochwasserfreien Terrasse – hatten schon weit vor Christi Geburt zu ersten menschlichen Siedlungen geführt. So belegen archäologische Grabungsergebnisse wie nicht minder der Ortsname selbst, der keltisch-germanischen Ursprungs ist, dass Geislar zu den ältesten Ortschaften unserer Region zählt: „Geis-lar“ – eine Ansiedlung (=lar / umhegter Bereich, Viehhürde), die auf sandig-leichtem Ackerboden (=geis) bzw. am Wasser, nämlich den Mündungsgewässern der Sieg (=geiß, goß, gyssel / Kolk, Strudel) gelegen ist.
Zur Zeit der römischen Besetzung
…des linken Rheinufers (50 v. Chr. – 350 n. Chr.) gehörte die Gemarkung Geislars zum Weidegebiet der Bonner Legion, worauf der Straßenname Aureliana hindeutet (nach dem Weidestein von der Sieg: „Prata Aureliana“ = Weiden der Legion Kaiser Aurels). Gelegentlich fanden dort auch militärische Übungen statt, die sich u. a. in zwei Schanzlagern dokumentieren (zwischen Wasserburg Lede und Hammstraße sowie nahe der AB-Auffahrt an der Niederkasseler Straße).
Erste schriftliche Erwähnung findet Geislar in den karolingischen Traditionen des Bonner Cassiusstifts (Münsterkirche), also vor über 1000 Jahren, vermutlich 873. Aus dem Jahre 1075 liegt die älteste Urkunde vor.
Verbrieft ist auch ein Rittergeschlecht, die Herren von Geislar, das aber im 15. Jahrhundert ausstirbt. Bis heute unbekannt ist der Standort ihrer Burg, zweifellos aber im hochwasser-freien Oberdorf gelegen. Aus dieser Zeit sind drei unterschiedliche Wappen bekannt.
Wohlhabende Ackerbaugemeinde
Vereinzelte Fachwerk- und Ziegelbauten des 18. und 19. Jahrhunderts lassen noch die einstige agrarische Lebensform des Dorfes erkennen. Stattliche Bauernhöfe prägten den Ort genauso wie Kleingehöfte und Tagelöhnerkaten. Die Abtei Siegburg, das Kloster Merten an der Sieg und die Kölner Alexianer besaßen hier seit dem hohen Mittelalter bedeutende Güter, vor allem aber das benachbarte Stift in Vilich, das zugleich die Grundherrschaft über Geislar – und den gesamten Bereich zwischen Sieg und Beuel – innehatte.
Der größte Ort dieses „Vilicher Ländchens“ war Geislar. Kirch-, Schul- und Verwaltungsort wie auch Begräbnisplatz der Geislarer aber war das nahe Vilich, wo seit den Zeiten der Hl. Adelheid (+1015) als Landesherrin die Äbtissin regierte, nach der Säkularisation abgelöst von einem Bürgermeister, als erster Leonhard Stroof, ab 1808. Die Samtgemeinde Vilich ging später in der Gemeinde Beuel auf, ab 1952 „Stadt Beuel“, ab 1969 „Stadtbezirk Beuel“.
Der Ort Geislar war ob seiner guten Ackerböden der wohlhabendste und nach der Zahl seiner Einwohner und ihrer Häuser sowie nach der flächenmäßigen Ausdehnung seiner Gemarkung der größte im gesamten rechtsrheinischen Bonn, über Jahrhunderte hinweg. In keinem der Orte der Samtgemeinde Vilich, von der Sieg bis hinter Ramersdorf, gab es soviel Wohnraum je Einwohner wie hier, deutliches Kriterium des Wohlstandes.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, als in Beuel, Siegburg und Troisdorf Gewerbe und Industrie entstanden, suchten vermehrt auch die Geislarer dort ihr Auskommen, und die kleineren Höfe wandelten sich in Nebenerwerbsstellen. Um die vorletzte Jahrhundertwende waren auffallend viele Geislarer im Bauberuf, vornehmlich als Maurer und Stukkateure, tätig; sie fanden bei den Stadterweiterungen von Bonn und Siegburg ihr Brot. Mit dem Wachsen der Bundeshauptstadt nach 1949 boten die Bundesbehörden auch vielen Geislarern berufliches Auskommen.
Aus ihrer Geschichte resultiert das Selbstbewusstsein der Geislarer, die sich dennoch über Jahrhunderte treulich der Vilicher Obrigkeit fügten. Als sie aber im 19. Jahrhundert, nachdem bereits in Beuel, Rheindorf und Pützchen Schulen errichtet waren, auch in Geislar eine solche Erleichterung für ihre Kinder wollten, dies aber seitens der Obrigkeit an die Bedingung einer eigenen Kirche geknüpft wurde, bauten sich die Geislarer 1901 kurzerhand ein eigenes Gotteshaus, mit gewaltigen Opfern verbunden, weil ausschließlich auf ihre Kosten. Dennoch blieb ihnen eine Schule verwehrt
Der Opferwille der Geislarer war seitdem sprichwörtlich. Stets waren Selbstbewusstsein, Gemeinwohlorientierung und Solidarität stark ausgeprägt. Entsprechend ausgeprägt und vielfältig war auch das Vereinsleben – und ist es bis heute geblieben.
1920 wurde Geislar eine unabhängige Pfarrei. 1921 konnte ein eigener Dorffriedhof errichtet und 1930 die Kirche St. Joseph zu ihrer heutigen Gestalt und Größe erweitert werden, während 1927 Peter Heider seinen Hof dem Cellitinnen-Orden schenkte zur Einrichtung eines Klosters mit Altersheim, Kindergarten und Krankenpflege-Ambulanz. Das Kloster wurde 1975wegen Nachwuchsmangels wieder aufgehoben, während der Kindergarten an die Pfarre St. Joseph überging
Alteingesessene und Neubürger im harmonischen Miteinander
Inzwischen hat sich Geislar wesentlich gewandelt, in seinem Gepräge und in seiner Bevölkerung. Alteingesessene und Neubürger halten sich bald die Waage. Auf allen Seiten ist der Wille zur Integration in Harmonie und Solidarität deutlich spürbar. Dafür bieten nicht zuletzt auch Vereine und Kirche eine gute Basis. Der Bürgerverein Geislar e. V. nimmt dabei eine wichtige Koordinierungsfunktion ein. Vor dem Hintergrund der beachtlichen Ortsgeschichte entsteht eine neue Identität, die Geislar optimistisch in die Zukunft blicken läßt.
Quellen:
Bachem, Carl J.: „Beueler Chronik, Zeittafel zur Geschichte des rechtsrheinischen Bonn“, Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, 26 (Hrsg. Stadt Bonn), Bonn 1989
Bachem, Carl J.:„Die Baugeschichte der St. Josephskapelle von 1901. Ein Kapitel aus der Ortsgeschichte Geislars“, (Hrsg. Kirchenvorstand der Rektoratspfarre St. Joseph), Bonn 2001
Bachem, Carl J.:„Vom Heiderschen Hof zum Cellitinnen-Kloster“. Ein Kapitel aus der Ortsgeschichte Geislars“, Beiträge zu Denkmal und Geschichte im Rechtsrhein. Bonn, 8 (Hrsg. Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rrh.), Bonn 2008
Johannes Bücher: „Alte und neue Straßennamen im Gebiet der ehemaligen Stadt Beuel“, Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, 22 (Hrsg. Stadt Bonn), 1980
Johannes Bücher: „Geislar, auch seine Häuser und Grundstücke Anno 1752″, Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, 25 (Hrsg. Stadt Bonn), 1987 (ISBN 3-922832-04-0)
Reinhard Adomeit / Ergänzung Carl. J. Bachem
Erhältlich im Bürgermeister-Stroof-Haus in Vilich, freitags und sonntags 15 – 18 Uhr.
Eine Liste der Straßennamen ist auch in Wikipedia vorhanden.
Verfasser: Carl Jakob Bachem
Erhältlich im Bürgermeister-Stroof-Haus in Vilich, freitags und sonntags 15 – 18 Uhr.


Straßennamen
Bedeutung der Geislarer Straßennamen
Abtstraße | Nach der Abtei von Siegburg, die in Geislar seit dem Mittelalter einen Hof besaß. Dessen Tradition wurde Anf. des 19. Jh. auf den heute sog. Abtshof, vormals Fabrihof bzw. Rödderhof, übertragen. Bis 1973 „Bonngasse“, älter „Bungass“. Vermutlich nach einer dort bis ins 19. Jh. ansässigen Bauernfamilie namens Bonn. |
Am Alten Pütz | Nach dem Platz, der von den kreuzenden Straßen Oberdorf-, Geislar-, Siegauenstraße, Bergergasse sowie Am AltenPütz gebildet wird. Im Dreieck zwischen Geislarstraße und Straße am Alten Pütz einer der fünf ehemaligen Dorfbrunnen. Bedeutung: Pütz, Brunnen (vom latein. Puteus, Quelle). |
Straßennamen
Bedeutung der Geislarer Straßennamen
Abtstraße | Nach der Abtei von Siegburg, die in Geislar seit dem Mittelalter einen Hof besaß. Dessen Tradition wurde Anf. des 19. Jh. auf den heute sog. Abtshof, vormals Fabrihof bzw. Rödderhof, übertragen. Bis 1973 „Bonngasse“, älter „Bungass“. Vermutlich nach einer dort bis ins 19. Jh. ansässigen Bauernfamilie namens Bonn. |
Am Alten Pütz | Nach dem Platz, der von den kreuzenden Straßen Oberdorf-, Geislar-, Siegauenstraße, Bergergasse sowie Am AltenPütz gebildet wird. Im Dreieck zwischen Geislarstraße und Straße am Alten Pütz einer der fünf ehemaligen Dorfbrunnen. Bedeutung: Pütz, Brunnen (vom latein. Puteus, Quelle). |
Am Marienhof | Nach dem Bauernhof am Flussbett der Sieg, auch Hühnerhof oder Hühnerpark („Hönepark“). |
Auestraße | Im Bereich der Aue des Vilicher Bachs gelegen. Bedeutung: feuchte Niederung. |
Auf der Clemensbitze | Nach einer Gewannbezeichnung „Auf der Clemensbetz“. Möglicherweise früher dem Stift Schwarz-Rheindorf (Kirchenpatron St. Clemens) gehörige Bitze. Bedeutung: Bitze, eingezäunter Baumgarten |
Auf der Rötschen | Nach einer Gewannbezeichnung (die allerdings im Bereich der Straße Im Kremerich liegt; Fehler bei der Benennung). Bedeutung: Von dem Wort Rutsche, also abschüssiges Gelände, tiefst gelegenes Gelände Geislars, das regelmäßig als erstes von den Überschwemmungen der Sieg betroffen war. |
Aurelianastraße | Nach den „aurelianischen“ Viehweiden der römischen Legion in der Siegniederung, die zur Zeit Kaiser Marc Aurels, 2./3. Jh. n. Chr., erweitert wurden. Hinweis auf Inschriftstein, der 1969 nahe der Sieg aufgefunden worden ist:: „Prata Aureliana“, Weidegründe der in Bonn ansässigen Aurelianischen Legion. |
Baguettestraße | Nach Dr. phil. Johannes Baguette (1869-1947), dem ersten Geistlichen an der Geislarer Kirche (Pfarrrektor 1906–1910). Bis 1973 „Josephstraße“. |
Bergergasse | Nach dem dort bis Anf. des 19. Jh. gelegenen „Bergerhof“, dessen Tradition im 19. Jh. auf den Hof Brodesser-Mohr-Kurscheid, Oberdorfstr. 13, übertragen worden ist. |
Cellitinnenstrasse | Nach dem Orden der Cellitinnen zur Hl. Maria in der Kupfergasse zu Köln, der von 1908 bis 2008 das St. Adelheidisstift in Vilich und von 1916 bis 1969 in Geislar zunächst einen Kindergarten, dann, ab 1927, ein Kloster betrieben hat. Beide Einrichtungen mit Kindergarten, Altersheim, Haushaltungsschule etc. Vielfältige kulturelle, vor allem soziale Verdienste um die Bevölkerung von Vilich, Geislar, V.-Müldorf und Schwarzrheindorf, so u. a. in der ambulanten Krankenpflege und bei der häuslichen Sterbebegleitung. |
Fabristraße | Nach der Besitzerfamilie im 18. Jh. des oberhalb gelegenen heutigen Abtshofes. Früher:“Maargasse“ nach der Flur „In der Maar“, totes Siegnebengewässer (s.„Hammstraße). |
Florusstraße | Nach dem römischen Geschichtsschreiber L. A. Florus, der um 115 n. Chr. als erster von der Errichtung von Kastellen durch den römischen Feldherrn Drusus um 13 bis 9 v. Chr. entlang des Rheins und einem Brückenschlag bei Bonn berichtet hat, zwischen BONNA und GESONIA/Gensem. |
Forstweg | Nach Flurbezeichnung „Im Forst“. |
Franz-Buchbender-Straße | Nach Franz Buchbender (1900-1978), dem 8. Rektoratspfarrer an der Geislarer Kirche (1936-1948). Besondere Verdienste um die Bevölkerung in Nazi- und Kriegszeit sowie die Jugendarbeit. |
Geislarstraße | Nach dem vermutlich keltischen Ortsnamen Geislar. Bedeutung: “Lar“ (eingefriedigter Bereich, Viehweide) oberhalb des Wassers „Giess, Geiss oder Goss, Gyssel“. Bis 1973 „Hauptstraße“.. |
Hammstraße | Nach der Bezeichnung für ein Gelände, das in einem Flussbogen liegt, ehem. Mäander der Sieg zwischen Geislar, V.-Müldorf und Vilich. Bis 1973 „Franzstraße“, nach Prof. W. Franz, Berliner Architekt, der 1906-1908 die Burg Lede wieder aufgebaut und Häuser an der Hammstraße geplant hat. |
Im Dohm | Nach einer Gewannbezeichnung. 1752: „Im Thumb“. Bedeutung: Hügel, erhobener Platz, Geländesporn etc. |
Im Kremerich | Nach einer Flurbezeichnung (die allerdings historisch den Bereich der Straße Auf der Rötschen bezeichnet; Fehler bei der Benennung).Bedeutung: wohl von „Krämersberg“. |
Im Rübengarten | Nach einer Gewannbezeichnung, im 18. Jh. „Em Rööpejaade“ |
Im Sand | Nach einer Flurbezeichnung „Om (Em) Saan“ für das Unterdorf, den nach Süden ansteigenden Teil der Geislarstraße. |
Ispelsjässje | Nach dem Wort Espe, Zitterpappel. |
Julius Palm-Straße | Nach Julius Palm (1888-1952), dem 6. Pfarrrektor an der Geislarer Kirche (1925-1931); erster „Rektoratspfarrer“. Bauherr des Erweiterungsbaus (Chor und Querhaus) sowie des Turms. Begründer eines eigenständigen, von Vilich unabhängigen katholischen Pfarrlebens. |
Liestraße | Von dem Wort „Leh/Lie“, ansteigendes Gelände, 1858: „Lehbergsweg“, „op de Lie“. Höchste Erhebung außerhalb des Oberdorfs.. Prähistorische Siedlungsfunde. Bis 1973 „Grüner Weg“. |
Meindorfer Straße | Straße in Richtung Meindorf. Früher „Flingsgasse“, nach der Gewannbezeichnung Auf dem Flings/Flöngs, 1858:als Flieschgasse erwähnt (Verschreibung). Bedeutung: bewachsener Uferabhang (zu den damals zahlreichen Siegarmen) |
Oberdorfstraße | Hauptstraße durch das Oberdorf. 1858: „Dorfstraße“, „Em Dorp“. |
Peter-Heider-Straße | Nach Peter Heider (1847-1924), dem letzten Eigentümer eines Bauernhofes Ecke Abtstraße/Oberdorfstraße, heute Kindergarten. Vererbt sein Vermögen der Kirchengemeinde St. Joseph (Ackerflächen) sowie dem Orden der Cellitinnen zur Hl. Maria in der Kupfergasse zu Köln (Hofgelände, Garten- und Baugrundstücke), womit er den Grundstein für Kloster, Seniorenheim und Kindergarten legt. |
Sandorfstraße | Nach einer Gewannbezeichnung. Bedeutung unklar, möglicherweise nach einer adeligen Familie des Mittelalters Sander (Alexander) von Geislar. 1858: „Im Sandorf“. |
Schnufertsberg | Nach einer Flurbezeichnung. Bedeutung unklar, möglicherweise Land, auf dem der Wind oder der Mensch bei der Arbeit schnauft. 858 „Schnaufertsberg“ . |
Schwester-Melania-Straße | Nach der Ordensfrau (Cellitin) Schwester M. Melania (Gertrud Gieraths, geb. 1883), der ersten Geislarer Kindergärtnerin (ab1916) und späteren Oberin des St. Josephs-Klosters (1941-1953). Besondere Verdienste um die Geislarer Bevölkerung, insbesondere die Jugend, vor allem in Nazi- und Kriegszeit. |
Siegauenstraße | Bis 1973 „Siegstraße“, 1858 „Taubengasse“, 1752: „Daufgasse“ |
Die Straßen Cellitinnenstraße, Franz-Buchbender-Straße, Schwester-Melania-Straße und Im Rübengarten sind in Errichtung befindlich im Neubaugebiet Geislar-West.
Quellen:
Bachem, Carl J.: „Beueler Chronik, Zeittafel zur Geschichte des rechtsrheinischen Bonn“, Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, 26 (Hrsg. Stadt Bonn), Bonn 1989
Bachem, Carl J.:„Die Baugeschichte der St. Josephskapelle von 1901. Ein Kapitel aus der Ortsgeschichte Geislars“, (Hrsg. Kirchenvorstand der Rektoratspfarre St. Joseph), Bonn 2001
Bachem, Carl J.:„Vom Heiderschen Hof zum Cellitinnen-Kloster“. Ein Kapitel aus der Ortsgeschichte Geislars“, Beiträge zu Denkmal und Geschichte im Rechtsrhein. Bonn, 8 (Hrsg. Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rrh.), Bonn 2008
Johannes Bücher: „Alte und neue Straßennamen im Gebiet der ehemaligen Stadt Beuel“, Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, 22 (Hrsg. Stadt Bonn), 1980
Johannes Bücher: „Geislar, auch seine Häuser und Grundstücke Anno 1752″, Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, 25 (Hrsg. Stadt Bonn), 1987 (ISBN 3-922832-04-0)
Reinhard Adomeit / Ergänzung Carl. J. Bachem
Erhältlich im Bürgermeister-Stroof-Haus in Vilich, freitags und sonntags 15 – 18 Uhr.
Eine Liste der Straßennamen ist auch in Wikipedia vorhanden.
Kirchliche Einrichtungen
Kath. Pfarrgemeinde St. Joseph – Geislar
Gottesdienste:
Mittwoch: 18.00 Uhr
Sonntagvorabendmesse: Samstag 17.30 Uhr
Pfarrbüro:
Kath. Kirchengemeinde St. Peter
Pfarrbüro
Schillerstraße 20
53225 Bonn
Tel. 0228/466108
Fax. 0228/470941
st.peter-bonn-vilich@t-online.de
www.katholisch-an-rhein-und-sieg.de
Öffnungszeiten:
Mo 10-12 Uhr
Di 16-18 Uhr
Do 10-12 Uhr
Mi u. Fr geschlossen!
Kirchliche Einrichtungen
Kath. Pfarrgemeinde St. Joseph – Geislar
Gottesdienste:
Mittwoch: 18.00 Uhr
Sonntagvorabendmesse: Samstag 17.30 Uhr
Pfarrbüro:
Oberdorfstr.28
53225 Bonn
Tel: 0228 – 47 59 22
e-mail: st.joseph-bonn-geislar@t-online.de
Öffnungszeiten Di 10.00 Uhr – 12.00 Uhr
Mi 16.00 Uhr – 18.00 Uhr
Pfr. Michael Dörr Tel: 46 61 08
Pfr. Dieter Scharf (Schulseelsorger) Tel: 40 39 355
Ausführliche Informationen auf der Internetseite des Seelsorgebereiches
„An Rhein und Sieg“ www-katholisch-an-rhein-und-sieg.de
Veranstaltungsräume:
Heiderstube: Oberdorfstr. 28
Jugendheim: Oberdorfstr. 20c an der Kirche St.Joseph
Vorstand und Gemeinderat:
Geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstand St. Josef
Hans-Josef Müller Tel: 46 79 94
Vorsitzende des Pfarrgemeinderats des Seelsorgebereiches „An Rhein und Sieg“
Petra Gläser Tel: 46 45 88
Frauengemeinschaftsmessen:
Jeden Mittwoch 18.00 Uhr, Ausnahme: 1. Mittwoch im Monat 9.00 Uhr,
anschl. Frühstück in der Heiderstube. Ansprechpartnerin:
Claudia Löw Tel: 46 97 14
Katholische Jugend (Messdiener):
Jakob Trier 46 50 73
Marius Gläser 46 45 88
Evangelische Gemeinde Beuel-Nord
Haus der Gemeinde
Adelheidisstr. 72
53225 Bonn
Gottesdienst:
So 10.30 Uhr
Pfarrerin Irina Solmecke-Mayer, Adelheidisstr. 68, Tel: 47 42 96
E-Mail: irina.solmecke-mayer@ev-kirche-beuel.de
Sprechstunde: Montag 18.00 Uhr – 19.00 Uhr
Pfarrer Sven Mayer, Adelheidisstr. 68, Tel: 47 42 52
E-Mail: sven.mayer@ev-kirche-beuel.de
Sprechstunde: Dienstag 9.00 Uhr -10.00 Uhr
Küster Helmut Wonner, Adelheidisstr. 70, Tel: 46 03 30
Altentagesstätte Adelheidisstr. 72, Tel: 46 03 28
Kinder-und Jugendarbeit Andi Wolharn, Adelheidisstr. 72, Tel: 4 03 89 16
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte: www.ev-kirche-beuel.de


Sorgenthemen
Geislar – ein liebens- und lebenswertes Dorf?
…für den Bürgerverein bleibt leider einiges zu tun:
Der Bürgerverein bemüht sich seit Jahren, Einzelhandel in Geislar ansässig zu machen. Die großen Ketten lehnen dies aber begründet mit der zu geringen Ortsgröße ab. Abgesehen von einem Hofladen und einem vom Bürgerverein initiierten mobilen Wochenmarkt Samstag vormittags auf dem Dorfplatz müssen die Geislarer zum Einkaufen in benachbarte Ortsteile fahren.
Auch Geldinstitute oder Geldautomaten sucht man in Geislar vergebens. Wirtshäuser gibt es nur ein einziges, die Hubertusklause. Traurig ist hierbei ein negativer Trend zu beobachten: Vor einigen Jahren gab es noch zwei Wirtshäuser, einen Tante-Emma-Laden, sogar mit Postdienst, und einem Schlecker-Markt, in dessen Räumlichkeiten zuvor eine Edeka-Filiale war.
Sorgenthemen
Geislar – ein liebens- und lebenswertes Dorf?
…für den Bürgerverein bleibt leider einiges zu tun:
Der Bürgerverein bemüht sich seit Jahren, Einzelhandel in Geislar ansässig zu machen. Die großen Ketten lehnen dies aber begründet mit der zu geringen Ortsgröße ab. Abgesehen von einem Hofladen und einem vom Bürgerverein initiierten mobilen Wochenmarkt Samstag vormittags auf dem Dorfplatz müssen die Geislarer zum Einkaufen in benachbarte Ortsteile fahren.
Auch Geldinstitute oder Geldautomaten sucht man in Geislar vergebens. Wirtshäuser gibt es nur ein einziges, die Hubertusklause. Traurig ist hierbei ein negativer Trend zu beobachten: Vor einigen Jahren gab es noch zwei Wirtshäuser, einen Tante-Emma-Laden, sogar mit Postdienst, und einem Schlecker-Markt, in dessen Räumlichkeiten zuvor eine Edeka-Filiale war.
Wenn man öffentliche Verkehrsmittel benutzen will, muss man viel Zeit mitbringen. Die Busse fahren selten und unzuverlässig. Wünsche der Bürger und des Bürgervereins nach einer Verbesserung blieben bislang erfolglos.
Sorgen bereitet den Geislarern auch immer wieder ihre Jugend. Diese findet zu ihrer Zerstreuung neben dem Vereinsangebot durch das Engagement des Bürgervereins auch einige wenige Freizeiteinrichtungen auf dem Dorfplatz und das mobile Jugendzentrum „Speedy“. Doch die bisweilen überschwängliche Nutzung insbesondere des Basketballplatzes und der Schutzhütte auf dem Dorfplatz führen wiederum zu Ärger und auch Ängsten bei den Anwohnern.
Das größte Problem von Geislar allerdings ist der Lärm, der die Belästigungsgrenze mittlerweile weit überschritten hat. Heißt es in der Ortsbeschreibung so romantisch, dass Geislar im Norden von der Sieg begrenzt wird, muss man realistischerweise davon sprechen, dass zwischen Sieg und Geislar eine starkbefahrene Autobahn liegt, die für einen unaufhörlichen Lärmpegel sorgt. Der Bürgerverein wurde mit seinen Forderungen nach Lärmschutzwänden bislang vertröstet auf den angekündigten sechsspurigen Ausbau der Autobahn.
Den Osten von Geislar begrenzt ferner eine der meistbefahrensten Güterzugstrecken Deutschlands. Auch hier werden Lärmschutzmaßnahmen auf einen geplanten künftigen Ausbau (S 13) vertagt.
Als wäre dies nicht genug, sorgen die Hobbyflieger des nahegelegenen Verkehrslandeplatz Hangelar sowie die Hubschrauberstaffel der ebenfalls in der Nachbarschaft angesiedelten Bundespolizei für weitere Beeinträchtigungen.
Die Lärmbeeinträchtigung ist in den verschiedenen Ortsteilen unterschiedlich und variiert auch mit der Windrichtung und Witterung. Während die Einen durchaus idyllisch im Garten sitzen können, hören die Anderen nur mit viel Glück noch einen Vogel zwitschern und müssen beim Fernsehen die Türen schließen, um in Zimmerlautstärke der Sendung folgen zu können.
Es ist bedauerlich und der Lebensqualität in Geislar in hohem Maße abträglich, dass gerade das Lärmthema in der politischen Öffentlichkeit zwar in Diskussion ist, Fortschritte bislang aber kaum greifbar sind bzw. sehr viel Zeit brauchen. So konnte durch gemeinsame Anstrengungen der Bürgervereine aller davon betroffenen Gemeinden undmit Unterstützung aus Reihen der Politik eine lärmmindernde Änderung der Platzrunde des Verkehrslandeplatzes erreicht und ein weiterer Ausbau desselben verhindert werden.
Verfasser: Reinhard Adomeit