Historisches Geislar
Der katholische Kindergarten St. Joseph
Der Geislarer Peter Heider schenkte in den 1930-er Jahren seinen Hof im Geislarer Oberdorf dem Cellitinnen-Orden zur Einrichtung eines Klosters mit Altersheim, Kindergarten und Krankenpflege-Ambulanz. Das Kloster wurde 1975 wegen Nachwuchsmangels aufgehoben, während der Kindergarten an die Pfarrei St. Joseph überging. Dort befindet sich bis heute der Kindergarten St. Joseph, wo aktuell rund 40 Kinder untergebracht sind.
Die Anfänge als Kriegskindergarten im Jahr 1916
Die Geschichte des Kindergarten St. Joseph in Geislar an der Oberdorfstraße beginnt im Jahre 1916, als mitten im ersten Weltkrieg in der Gaststätte Muders in der Geislarstraße 91 ein Kriegskindergarten eingerichtet wurde, der von den Ordensschwestern aus dem Vilicher St. Adelheidis-Stift, den Cellitinnen, betrieben wurde.
1918 zog Schwester M. Melania mit den Kindern in den Heiderschen Bauernhof im Geislarer Oberdorf um, der dann dank einer großzügigen Vererbung des letzten Eigentümers Peter Heider an den Cellitinnen-Orden 1927 schrittweise in die feste Geislarer Niederlassung der Cellitinnen umgewandelt werden konnte.
Dort befindet sich der Kindergarten St. Joseph bis heute.
Der Umzug in den heutigen Kindergarten 1931
Zunächst wurde 1927 Stallungen und Schuppenbauten abgrissen und an deren Stelle der heutige Kindergarten erbaut. Er war nach modernsten technischen und pädagogischen Aspekten vom Kölner Architekten Emil R. Mewes (1885 – 1949) geplant und von der Geislarer Baufirma Peter Maagh II errichtet worden. 1931 konnten die Cellitinnen schließlich dort ihre förmliche Niederlassung errichten.
1934 entstand nach Abriss der Stallungen ein Neubau, in dem auch eine Altenheimabteilung für Frauen eingerichtet wurde. Dieses Gebäude wurde 1970 in ein Wohngebäude umgewandelt, wo im Erdgeschoss ein Versammlungsraum entstand, der im Gedenken an die Stifterfamilie den
Namen „Heiderstube“ erhielt und der heute z.B. als Wahllokal dient.
Der katholische Kindergarten seit 1970
Im Kindergarten waren seit der Begründung fünf bis sieben fachlich ausgebildete Schwester aktiv, die rund 70 Kinder aus Geislar, aber auch aus Vilich und Vilich-Müldorf betreuten. Wegen Nachwuchsmangels wurde das Kloster 1969 geschlossen und die Cellitinnen verließen Geislar.
Mit der Aufgabe des Klosters erwarb die katholische Kirchengemeinde das gesamte Anwesen, jedoch ohne das alte Heidersche
Wohnhaus aus 1934, das die Stadt Beuel kaufte. Es wurde 1970 abgerissen und beim Neubau wurden die Grundstücksgrenzen so weit zurückgeführt, dass Bürgersteig und Parkplätze angelegt werden konnten.
Der Kindergarten heute
Auch das heutige Kindergartengebäude wurde grundlegend saniert. Der Kindergarten wird seit 1969 von der Kirchengemeinde getragen und betreut im Jahre 2021 rund 40 Kinder.
Seit 2019 existiert auf Grund des Bevölkerungszuwachses in Geislar im Neubaugebiet unter der Adresse „Auf der Rötschen 76“ ein zweiter, privat getragener Kindergarten „Rhein-Dampfer“, der rund 50 Kinder betreut.
Bild: Schwester M. Melania (Gertrud Gieraths, geb. 1883), die erste Geislarer Kindergärtnerin (ab 1916)
Der Orden der Cellitinnen
Das Wirken in Geislar des bereits 1908 in Vilich in das dortige St.Adelheidis-Stift eingezogenen Ordens der Cellitinnen beginnt im Jahr 1916, als die Schwestern den in der Gaststätte Muders gegründeten und dort auch ansässigen Kindergarten betreuten.
1931 bezogen Sie als Klostergebäude dank einer großzügigen Schenkung des Geislarers Peter Heider das Ihnen vermachte und aufwändig umgebaute Gebäude an der Oberdorfstraße, wo auch der Kindergarten mit hinzog und heute immer noch als katholischer Kindergarten St. Joseph ansässig ist.
Durch Nachwuchsmangel wurde 1969 die Schließung des Klosters erzwungen und es endete das segensreiche Wirken der Cellitinnen in Geislar.
Die Familie Heider
Dem Geislarer Peter Heider und vermutlich auch seinem 1912 verstorbenen Bruder, Pfarrer Conrad Heider hat der Ort Geislar unter anderem den katholischen Kindergarten zu verdanken.
Peter Heider hatte, bereits über 70 Jahre alt, 1917 ein Testament aufgesetzt, demzufolge ein Großteil seines Vermögens und eben auch sein Bauernhof (der heutige Standort des kath. Kindergartens) dem Orden der Cellitinnen zufallen sollte – mit der Auflage, in dem Gehöft ein „Wohlfahrtshaus zugunsten der Bevölkerung von Geislar“ zu errichten.
Das Ackerland hatte er dagegen der Kirchengemeinde St. Joseph zugedacht. Es liegt die Annahme nahe, dass die Anregung hierzu von seinem Bruder, Pfarrer Conrad Heider ausgegangen ist, der bereits verstorben war.
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