Historisches Geislar

Die Gaststätte Muders und Wilhelm Muders

Untrennbar mit der Geschichte des TV-Geislar und der Ortsvereine Geislars verbunden ist die Gaststätte „Muders“, die sich an der heutigen Adresse Geislarstraße 91 befand. Heute stehen dort wohnwirtschaftlich genutzte Immobilien. Der damalige Vereinswirt Wilhelm Muders hat erheblich zur neueren Geschichte Geislars beigetragen, sei es als Vereinswirt oder als Förderer und Freund der lokalen Ortsvereine.

Bild: Die Gaststätte “Zur Krone” (später Muders) mit Tanzsaal (rechtes Gebäude) im Jahr 1901

Erste uns bekannte Erwähnung

Die erste uns bekannte Erwähnung findet die Gaststätte auf einer Postkarte vom 26. August 1901, wo sie einmal als Einzelbild und noch ein zweites Mal in der Ortsansicht ganz vorne abgebildet ist.

Eine Abbildung aus dem Jahre 1905

Auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1905 ist deutlich zu erkennen, dass der Name “Zur Krone” in “Gasthaus Wilhelm Muders” abgeändert wurde.

Bild: Die Gaststätte Muders im Jahre 1905

Bild: Der Kriegskindergarten im Gasthaus Muders im Jahr 1916/1917

Kriegskindergarten im Jahr 1916

Im Gasthaus Muders war seit 1916 der erste Geislarer Kindergarten unter der Obhut des Ordens der Cellitinnen unter der Führung der ersten Kindergärtnerin, Schwester Melania ansässig.

Dies geschah unter höchster Improvisation, bis der Kindergarten 1931 endgültig an die Oberdorfstraße in Geislar umzog.

Gründung des TV Geislar 1925

Am 2. Weihnachtstag 1924 setzten sich 25 sportbegeisterte Männer in der ehemaligen Gaststätte Muders zusammen, um für die Jugend des Dorfes, aber auch für die älteren Bewohner, einen Turnverein ins Leben zu rufen. Schon im Sommer 1925 wurde eine Gründerversammlung einberufen und weitere Mitglieder hierbei geworben.

Am Schluss gaben die ersten 49 Mitglieder dem Verein den Namen “TV Geislar 1925”.

In den ersten Jahren des Bestehens trat der Verein nur turnerisch an die Öffentlichkeit. Hierzu verhalf an erster Stelle der Vereinswirt Muders, der dem Sport und der Jugend sehr aufgeschlossen gegenüber stand und seinen Saal zu Übungszwecken den Turnern zur Verfügung stellte.

Bild: Die Turnerriege des TV Geislar vor der Gaststätte Muders im Jahre 1927

Bild: Die “Männereih” im Jahr 1959

Gründung der “Männereih” im Jahr 1951

Wenn ein Mitglied des Junggesellenvereins “Gemütlichkeit Geislar” heiratet oder 30 Jahre alt wird, scheidet er aus und kann Mitglied in der “Männerreih” werden.

Gegründet wurde die “Männerreih” im Jahre 1951 auf der “Peter und Paul Kirmes” in Geislar in der Gaststätte Muders, in der schon so viele Vereinsgründungen in der Geschichte Geislars stattgefunden haben.

Chronologie

In Geislar gab es zu Beginn des ersten Weltkrieges drei Gaststätten: Die Gaststätte Muders am südlichen Ortseingang (heute Geislarstraße 91), die Gaststätte Lützig weiter zur Abtstraße hin (Geislarstraße 73) und die Gaststätte Kaufmann am alten Pütz, die wohl zur Zeit des zweiten Welkriegs geschlossen wurde.

Das Gasthaus Muders mit seinem Wirt Wilhelm Muders war neben dem Gasthaus von Josef Lützig ein bedeutendes Kommunikationszentrum für den Ort Geislar. Seit der Gründung des TV Geislar im Jahr 1925 war das Gasthaus Muders auch dessen Vereinslokal, wo auch zu Anfang die Turner des Vereins im Tanzsaal ihr Training und ihre Wettkämpfe absolvierten.

Das Gasthaus Lützig „Zur Eintracht“ war hingegen das Traditionslokal des Geislarer Männer-Gesangs-Vereins, es hatte ebenfalls einen Tanzsaal. Im Gasthaus Muders war seit 1916 auch der erste Geislarer Kindergarten unter der Obhut des Ordens der Cellitinnen unter der Führung der ersten Kindergärtnerin, Schwester Melania ansässig. Dies geschah unter höchster Improvisiation, bis der Kindergarten 1931 endgültig an die Oberdorfstraße in Geislar umzog.

Der Gastwirt Wilhelm Muders hat sich in besonderer Weise um die Geislarer Ortsvereine verdient gemacht. Er ermöglichte den ersten Geislarer Fußballplatz, indem er 1925 Ackerland hinter seinem Gasthof hierfür zur Verfügung stellte. Nach der Schließung des Lokals (ca. 1970) wurde an der gleichen Stelle ein Bauplatz für zwei Doppel-Reihenhäuser geschaffen.

Bild: Die Gaststätte Muders, vermutlich 1920-er Jahre

Bild: Wilhelm Muders (undatiert)

Wilhelm Muders

Untrennbar mit der Geschichte der Ortsvereine Geislars verbunden ist die Gaststätte „Muders“, die sich an der heutigen Adresse Geislarstraße 91 befand.

Der damalige Vereinswirt Wilhelm Muders hat erheblich zur neueren Geschichte Geislars beigetragen, sei es als Vereinswirt oder als Förderer und Freund der lokalen Ortsvereine. In der Gaststätte Muders wurden beispielsweise 1916 der erste Kindergarten eröffnet, 1925 der TV Geislar und 1951 die Männereih gegründet.

Die Gaststätte war über viele Jahre hinweg auch das Vereinslokal der Ortsvereine und der Wirt Wilhelm Muders hat beispielsweise Geislar den ersten Fußballplatz ermöglicht, als er hierfür im Jahre 1929 seinen Acker hinter dem Vereinslokal zur Verfügung stellte.

Navigation

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